Sehenswürdigkeiten

Annabild

Der Aussichtspunkt "Annabild"  - eine kleine Kapelle mit einem Bildstock aus dem Jahre 1745 - befindet sich oberhalb von Sulzfeld im Grabfeld. Auf dem "Keltenerlebnisweg" gelangt man von der Ortsmitte in östlicher Richtung direkt hin. Von hier aus hat man einen weiten Blick in das Grabfeld, das Thüringer Land (Gleichberge) und die östlichen Haßberge.

Einer Sage nach hat die Familie Scheffer aus Großeibstadt diesen Bildstock errichtet. Als die Schweden in Merkershausen und Großeibstadt brannten und mordeten, flohen die Bewohner in die Hassberge. Dort, wo heute das Annabild steht, hat die Familie Scheffer in der Not gelobt der Mutter Anna ein Standbild zu errichten, wenn ihre Habe daheim verschont bliebe. Nachdem Ihr Flehen erhört worden ist, errichteten sie diesen Bildstock.

Burgruine Wildberg

Zwischen Sulzfeld und Leinach liegt am Westrand der Haßberge der 463 m hohe Wildberg, auf dem sich die Ruine Wildburg befindet. Die Überreste dieser Burg sind nicht mehr sehr eindrucksvoll, abgesehen von der beherrschenden Lage auf einer steilen Bergnase, die vom Hochwald bedeckt ist. Der Burgbering ist ovaler Form und ca. 65 m lang und ca. 20 m breit. Gut erhalten ist der Ringgraben mit vorgelagertem Wall auf der Ost- und Westseite. Man darf annehmen, dass die „Edelherren von Wildberg“, die ihren Namen von dieser Burg führten, die Wildburg auf ihrem freieigenen Land als Rodung errichteten Der Name v. Wildberg erscheint erstmals im Jahre 1123, so dass man davon ausgehen kann, dass die Burg zu dieser Zeit errichtet wurde.

Die Burg wurde im Bauernkrieg um 1525 durch den „Bildhäuser Haufen“ zerstört und nicht mehr aufgebaut. Sie wurde im Gegenteil offensichtlich als Steinbruch benutzt und bis auf geringe Reste abgetragen.

Vierzehn Heiligen Kapelle

Die Kapelle zu Ehren der 14 heiligen Nothelfer wurde von der Sulzfelder Jugendblaskapelle im Jahre 1982 erbaut. Sie steht oberhalb der Ferienhaussiedlung.

Jedes Jahr, wenn die 14 Heiligen-Wallfahrer von der viertägigen Fußwallfahrt zur Basilika Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein zurück kommen, werden sie hier von ihren Angehörigen empfangen.

Altes Schloss in Sulzfeld

Das Schloss in Sulzfeld schließt sich westlich an die Kirchenburg an. Es wird erstmals im Jahr 1520 erwähnt, als ein Würzburger Mannlehen des Grafen Wilhelm von Henneberg.
Der jetzt noch stehende Wohnbau entstand 1526, wie an der Sturzleiste des Stirnfensters des westlichen Erkers zu lesen ist.
Es handelt sich um eine zweigeschossige Frührenaissanceanlage mit hohem Satteldach. Das spitzbogige Eingangsportal befindet sich an der Nordwestseite. Hier sind im 1. Obergeschoss auch zwei reizvolle rechteckige Erker.
1548-52 entstand als Vorburg die Friedhofsbefestigung, deren Wehrmauer noch ca. 4 m hoch ist und auf der Dorfseite im Rundbögen geschlossene Stützarkarden hat, die sicherlich einst einen Wehrgang auf der Mauer trug.
Am Schloss fanden 1631 und 1663 noch Umbauten statt, wie die Jahreszahlen am Kellerfenster und am Zwingerportal ausweisen.
Das Schloss war der Sitz des Hennebergischen Amtes Sulzfeld. Als Sulzfeld 1583 nach dem Aussterben der Henneberger an das Hochstift Würzburg gefallen war, wurde das Würzburgische Amt Wildberg nach Sulzfeld verlegt, wo nun die im Schloss die Würzburgische Amtskellerei „Sulzfeld unter Wildberg“ untergebracht war. Nach dessen Auflösung im Jahre 1804 war das Schloss Sitz der staatlichen Forstverwaltung Sulzfeld bis 1970. Nachdem es dann bis 1990 als Erholungsheim der Arbeiterwohlfahrt gedient hat, war es einige Zeit im Privatbesitz. Seit 2014 befindet sich das Schloss im Eigentum der Gemeinde Sulzfeld und wurde bis auf dei Bestandssubstanz zurück gebaut um es einem neuen Projekt zuführen zu können.

Baunachsee / Molkenbrünnlein

Von Sulzfeld i.Gr. geht ein Wanderweg in östliche Richtung über das Molkenbrünnlein zum Baunachsee.
Still und verträumt liegt der Baunachsee unweit der Wildburg in den Hassbergen. Er wird von der Baunach, die ungefähr einen Kilometer oberhalb des Sees entspringt, durchflossen.
Eine Sage weiß von ihm folgendes zu berichten:
Wenn um Mitternacht die Geisterstunde anhebt, wird es im See lebendig. Nixen im meergrünen Gewande entsteigen einem Wasser. Auf der nahen Waldwiese tanzen die Wassergeister im fahlen Mondlicht lustige Reigen. Um ein Uhr, wenn die Geisterstunde endet, verschwinden sie eilig und lautlos in der Tiefe des Sees. - Im Taumel der Freude versäumte einstmals mehrere Nixen den Glockenschlag, der die Geisterstunde beendet. Diese Verspätung mussten sie mit dem Tode büßen. Von ihrem Blute färbte sich das Wasser rot. Bisweilen kann man auch heute noch die rote Färbung des Wassers erkennen.

 

Jüdischer Friedhof Kleinbardorf

Der jüdische Friedhof in Kleinbardorf wurde 1574 angelegt. In der Chronik der Freiherren von Bibra ist zu diesem Jahr zu lesen: "Georg von Bibra gestattete den Israeliten zu Kleinbardorf eine Begräbnisstätte auf dem Wartberg, wofür ihm diese einen jährlichen Zins von vier Gulden und für jeden Beerdigungsfall eine Gebühr von einem Taler zusicherten". Das Kleinbardorfer Schlossgut, zu dem das Gelände des Friedhofs gehörte, ging 1602 an den Fürstbischof Julius Echter über, bevor es 1691 an die Freiherrlich Guttenberg'sche Familie ging. Der Friedhof wurde mehrfach erweitert (1769, 1843) und von insgesamt 27 jüdischen Gemeinden als zentraler jüdischer Friedhof benutzt. Die ältesten noch lesbaren Grabsteine sollen von 1702 stammen. Ein Gräberverzeichnis von 1759 bis 1938 und Aufzeichnungen der Beerdigungen zwischen 1800 und 1938 sind bis heute erhalten geblieben.

Der Friedhof wurde unter anderem im März 1925, in der NS-Zeit, 1957 und 1977 geschändet. Dabei wurden etliche Steine zerstört und umgestürzt, insbesondere im neueren Teil. Einige Schrifttafeln fehlen seitdem beziehungsweise sind zerbrochen. Nach den schweren Beschädigungen in der NS-Zeit wurde der Friedhof nach 1945 wieder instand gesetzt.

Etwa 4.400 Grabsteine sind noch vorhanden (Zählung 1987). Die Zahl der tatsächlich Beigesetzten liegt wesentlich höher, da viele Grabsteine im Boden versunken sind. Gleichfalls besteht noch das Taharahaus mit einer Stifterinschrift von 1695 über dem Eingang und (1987) renovierter Innenausstattung. Der Friedhof ist der mit etwa 2,105 ha flächenmäßig zweitgrößte jüdische Friedhof in Bayern (größter Friedhof ist der Friedhof in München). Der Wartberg, auf dem der Friedhof angelegt ist, heißt gewöhnlich heute "Judenhügel".

Besonderheiten sind zur Anlage: rechts vom Eingang ist eine Abteilung mit Frauen, die bei oder infolge einer Entbindung verstorben sind. Links vom Eingang ist eine Abteilung mit jüngeren, in Reihen angelegten Gräbern, während der großflächige hintere Teil des Friedhofes mit alten bzw. sehr alten Grabstätten belegt ist.

Der Friedhof wird seit vielen Jahren von Erwin Hermann aus Kleinbardorf betreut. Auf Grund seines außergewöhnlichen Engagements - er sorgte u.a. für die Renovierung des Taharahauses, erhielt er 1988 das Bundesverdienstkreuz. Herr Hermann ist Ansprechpartner und steht für Führungen und Auskünfte gerne zur Verfügung.

Wasserschloß Kleinbardorf

1589 lässt Heinrich von Bibra den alten Rittersitz abbrechen und 1590 das nunmehrige Wasserschloss errichten. 1602, nach dem Aussterben der Kleinbardorfer Bibra, setzt Bischof Julius Echter einen katholischen Priester ein und gewinnt die Gemeinde schnell für den alten Glauben zurück. 1696 erwirbt der Würzburger Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg Rittergut und Schloss. Genau 200 Jahre später verkaufen die Freiherren von Guttenberg Schloß und Gut an sieben Kleinbardorfer Bauern. Das Schloss dient vorübergehend als Getreidespeicher. 1919 kauft Albrecht Zangemeister das Schloss und lässt es renovieren.

Das dreigeschossige Wasserschloss liegt idyllisch im Sulzfelder Ortsteil Kleinbardorf und gehört seit 1965 in der dritten Generation der Familie Hofer. Der Schlossbau steht auf einer gemauerten, quadratischen Terrasse, die ringsum von Wassergräben mit Futtermauern geschützt wird. An der Südwestecke ist eine kleine Rundbastei angefügt. Den Zugang – der Außenbereich ist für den Besucher immer offen - gewährt eine Steinbrücke im Osten, die von vier Sandsteinpfeilern mit Kugelaufsätzen flankiert wird. Die aus dem 14. Jahrhundert stammende Zollburg der Grafen von Henneberg wurde im Laufe einer geschichtsträchtigen Zeit immer wieder zerstört, Ab- und Umgebaut. Nach umfangreichen Erhaltungs- und Renovierungsarbeiten wurde nun in einem weiteren Schritt begonnen in und um diesem geschichtsträchtigen Ort zeitgenössische Kunst auszustellen. Dabei entstand neben kleinen Ausstellungsräumen im Dach und im so genannten „Taubenhaus“ auch ein Skulpturenweg am Bachufer der Barget entlang. Interessierte Besucher sind gerne Willkommen und können diesen Weg zum Verweilen, zum Ausruhen und zum Betrachten dieser zeitgenössischen Kunst nutzen.